Supervision, Coaching und Psychologische Beratung – systemisch, humanistisch und psychoanalytisch orientiert
In meiner Arbeit gehe ich von der Überzeugung aus, dass Veränderung dort möglich wird, wo Menschen ihre inneren und äußeren Zusammenhänge nicht nur verstehen, sondern auch fühlen können. Supervision, Coaching und Psychologische Beratung sind für mich professionelle Räume, in denen genau dieses bewusste Wahrnehmen entstehen kann. Ich gestalte sie als Orte des Innehaltens, der Klarheit und der Entwicklung – sowohl für Einzelpersonen als auch für Teams und Organisationen.
Meine berufliche Identität hat sich über viele Jahre hinweg an der Schnittstelle systemischer, humanistischer, psychoanalytischer und aufstellungsorientierter Ansätze entwickelt. Ich nutze diese unterschiedlichen Perspektiven nicht nebeneinander, sondern verknüpfe sie bewusst auf eine Weise, die meinem Verständnis von professioneller Arbeit am Menschen entspricht. Je nach Anliegen, Person und Kontext wähle ich jenen Zugang, der aus meiner Sicht die größte Offenheit, Tiefe und Wirksamkeit ermöglicht. Diese individuelle Passung macht meine Arbeitsweise flexibel, vielschichtig und gleichzeitig klar strukturiert.
Systemische Haltung – Beziehung und Kontext
Die systemische Haltung bildet für mich das grundlegende Denk- und Handlungsmodell. Ich sehe Verhalten, Konflikte und Entscheidungen stets im Kontext – eingebettet in Beziehungen, Strukturen, Erwartungen und organisationale Dynamiken. In der Supervision bedeutet das, nicht nur Einzelhandlungen zu betrachten, sondern sie als Teil eines Beziehungsgeschehens zu verstehen.
Teams, die ihre Kommunikation reflektieren, Führungskräfte, die ihre Rolle schärfen, oder Fachkräfte, die ihre berufliche Position klären – sie alle bewegen sich in Beziehungsfeldern. Für mich steht daher im Mittelpunkt, diese Felder sichtbar zu machen: Welche Muster stabilisieren eine Situation? Wo entstehen Spannungen? Welche unausgesprochenen Regeln wirken?
Die Erfahrung zeigt mir immer wieder: Wenn Menschen diese Zusammenhänge erkennen, entsteht neue Freiheit im Handeln und ein reiferer Umgang mit Verantwortung. Das ist für mich ein Kernsystemischer Arbeit.
Humanistische Grundhaltung – Vertrauen in Entwicklung
Die humanistische Haltung ist für mich der Wertekompass meiner Arbeit. Ich begegne Menschen mit dem tiefen Vertrauen, dass sie über die Fähigkeit verfügen, sich weiterzuentwickeln, Klarheit zu gewinnen und stimmige Lösungen zu finden – manchmal brauchen sie lediglich einen sicheren Raum, um diesen Prozess zu entfalten.
Beratung bedeutet für mich, diesen Raum zu eröffnen und zu halten. Ich arbeite auf Augenhöhe, respektiere die Perspektiven meiner Gegenüber und verstehe meine Rolle nicht als Wissensvermittler, sondern als Begleiter eines Klärungsprozesses. Gerade in Phasen von Unsicherheit und Veränderung ist es mir wichtig, Ambivalenzen, Spannungen und Zweifel wertfrei anzunehmen und gemeinsam zu sortieren. Die humanistische Haltung schafft dafür eine Atmosphäre, die Mut, Selbstverantwortung und innere Orientierung fördert.
Psychoanalytische Perspektive – Tiefe und Bewusstheit
Viele Dynamiken, die Menschen bewegen oder blockieren, sind auf der bewussten Ebene nicht vollständig zugänglich. Die psychoanalytische Perspektive ist für mich ein Instrument, um diese tieferen Schichten verstehen zu helfen. Dies hilft, wiederkehrende Muster, emotionale Übertragungen oder unbewusste Loyalitäten zu erkennen und gemeinsam mit Ihnen zu reflektieren.
In der praktischen Arbeit erlebe ich häufig, dass Themen, die sich zunächst rein sachlich darstellen, erst durch das Erkennen der dahinterliegenden Motive und Gefühle wirklich verstanden werden. Dabei geht es nicht darum, zu pathologisieren oder zu interpretieren, sondern bewusst zu machen, was bislang unbewusst wirkte. Diese Bewusstheit schafft in meiner Sicht die Grundlage dafür, Situationen anders zu gestalten und innere Freiheit zu gewinnen.
Aufstellungsarbeit – Dynamiken sichtbar machen
Ein zentrales Element meiner Arbeit ist die Aufstellungsarbeit geworden, die ich sowohl im Einzelsetting als auch in Gruppen anbiete. Für mich ist sie eine außergewöhnlich wirkungsvolle Methode, um Dynamiken sichtbar zu machen, die sich sprachlich schwer erfassen lassen: verdeckte Loyalitäten, familiäre Bindungen, organisationalen Druck, unausgesprochene Erwartungen oder hinderliche Verstrickungen.
Systemaufstellungen ermöglichen ein Erleben, das gleichzeitig emotional und strukturell ist – ein inneres Wissen wird äußerlich nachvollziehbar. Besonders der Lebensintegrationsprozess (LIP) nach Wilfried Nelles prägt meine Herangehensweise. Er eröffnet einen tiefen Zugang zu biografischen Entwicklungsschritten und zur inneren Haltung zum eigenen Leben.
Ich verstehe die Aufstellungsarbeit nicht als isolierte Methode. Sie wird von mir anlassbezogen und sorgsam in den Gesamtprozess integriert. So bleibt sie eingebettet in Reflexion, Theorie und professionelles Handeln.
Anlassbezogene Integration – das Passende im richtigen Moment
Meine Arbeitsweise beruht auf der Überzeugung, dass unterschiedliche theoretische und methodische Ansätze situativ miteinander verbunden werden müssen. Nicht das Konzept führt den Prozess, sondern das Anliegen der Menschen, die ich begleite.
Je nach Situation braucht es analytische Klarheit, emotionale Tiefe, strukturelle Orientierung oder phänomenologische Wahrnehmung. Die Kunst der professionellen Beratung besteht für mich darin, zu erkennen, welcher Zugang im jeweiligen Moment hilfreich ist – und welcher nicht. Diese anlassbezogene Integration ist für mich Ausdruck einer reifen, reflektierten Haltung, nicht eines Methodenmixes.
Zwischen Person und Organisation – Räume der Entwicklung
Supervision und Coaching bewegen sich in meiner Arbeit stets im Spannungsfeld zwischen individueller Entwicklung und organisationalen Anforderungen. Wirkliche Veränderung entsteht nur, wenn beide Ebenen miteinander verbunden werden.
Ich erlebe Supervision als Raum, in dem Rollen, Zusammenarbeit und strukturelle Spannungsfelder besprechbar und verstehbar werden. Coaching nutze ich, um Führungskräften und Mitarbeitenden dabei zu helfen, Klarheit zu gewinnen, Entscheidungen sicherer zu treffen und ihre Beziehungsfähigkeit zu stärken. Diese Fähigkeiten sind für mich zentrale Voraussetzungen für gelingende Kooperation und tragfähige Arbeitsbeziehungen.
Prozessklarheit und Transparenz
Ich lege großen Wert auf eine präzise und transparente Prozessgestaltung. Für mich beginnt jede Zusammenarbeit mit einer gründlichen Auftragsklärung: Ziele, Beteiligte, Rahmenbedingungen und Erwartungen. Der Verlauf wird gemeinsam reflektiert, und bei Bedarf nehmen wir Anpassungen vor. Diese Klarheit schafft Verlässlichkeit – eine wichtige Grundlage, insbesondere wenn es um sensible oder komplexe Themen geht.
Prozessklarheit bedeutet für mich nicht Unbeweglichkeit, sondern Sicherheit. Sie erlaubt es Menschen, sich einzulassen und gleichzeitig gut gehalten zu fühlen.
Entwicklung als gemeinsamer Weg
Supervision, Coaching und Beratung sind für mich ko-kreative Prozesse. Entwicklung entsteht durch Dialog, Resonanz und das gemeinsame Ringen um neue Sichtweisen. Ich sehe meine Rolle darin, Menschen dabei zu unterstützen, ihre eigenen Antworten zu finden, innere Klarheit zu entwickeln und aus dieser Klarheit heraus bewusst zu handeln.
Mein Ziel ist es, die Bewusstheit für individuelle wie organisationale Dynamiken zu stärken. Veränderung ist aus meiner Sicht kein Selbstzweck, sondern Ausdruck von Lebendigkeit, Wachstum und eigenverantwortlicher Gestaltung des Lebens.
Haltung und Qualität
Die Qualität meiner Arbeit gründet für mich in meiner professionellen Haltung. Systemisches Denken, psychoanalytische Tiefenschärfe, humanistische Werte und meine langjährige Erfahrung in der Aufstellungsarbeit bilden dabei das Fundament. Kontinuierliche Weiterbildung, kollegiale Supervision und persönliche Reflexion sichern diese Qualität auf hohem Niveau.
Was meine Arbeit besonders macht, ist die bewusste Verbindung verschiedener Ansätze zu einem kohärenten Gesamtprozess. Diese Vielschichtigkeit ermöglicht Tiefe, Klarheit und nachhaltige Wirkung – für Einzelne, Teams und Organisationen.